Die körperlich kranke Seele I und II

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Analytische Psychokatharsis als ein neues Verfahren für psychosomatische Erkrankungen.
Das Bild auf der Umschlagseite zeigt ein Tranguloid und verbildlicht damit ein mathematisch berechenbares und auch geometrisch (besser topologisch) anschauliches Bild sich einander durchschlingender Flächen. So schwer erkennbar und verknotet durchwoben muss man sich auch Körper und Seele des Menschen vorstellen, aber auch so verschiedene psychologische Verfahren wie es die Psychoanalyse auf der einen und die Meditation auf der anderen Seite sind. Es bedarf daher eines ebenso komplex strukturierten Verfahrens, um diese Vielschichtigkeit

wissenschaftlich zu behandeln, aufzuschließen und neu zu formen.
Ich habe dieses Verfahren „analytische Psychokatharsis" genannt, weil es psychoanalytische Erkenntnis mit kathartischer (reinigender, meditativer) Erfahrung in eben solch durchwobener Form verbindet.  Auf Seite 33 findet sich eine vereinfachte Zusammenfassung des Haupttextes. Wem der hier vorliegende Haupttext zu schwierig erscheint, weil er wissenschaftliche Aspekte besonders berücksichtigt, kann auch mit dieser vereinfachten Zusammenfassung beginnen und evtl. dann den Hauptteil lesen. Im Teil II findet sich die zugehörige Darstellung aus der persönlichen Erfahrung des Autors.

Einführung

In dieser Broschüre erläutere ich ein äußerst einfaches und klares Konzept eines psychotherapeutischen Verfahrens, das modernen und exakten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Dennoch darf der Leser nicht erwarten, dass die Lektüre dieses Textes leicht und unproblematisch ist. Um eine der üblichen Abhandlungen, die z. B. Depressionen auf falsch entwickelte Gefühle zurückführen, ein paar warmherzige Ratschläge geben und positives Denken empfehlen, handelt es sich nicht. Es ist keine Broschüre in der Form eines simplen Ratgebers. Jedoch auch sonstige Darstellungen anspruchsvollerer, aber sogenannt ‚alternativer' psychotherapeutischer Verfahren grenzen sich von diesem Text hier ab. Denn derartige Lektüre hat oft den Nachteil, dass sie - wie etwa verschiedene Schilderungen von Meditation, Gesprächs- und Entspannungstherapien - zwar einfach und klar ist, aber keine genügende wissenschaftliche Begründung aufweist. Oder es geht um zu komplexe und komplizierte Methoden wie etwa die klassische Psychoanalyse, die zwar wissenschaftlich präzise, aber langwierig und umständlich ist. Mein Vorgehen erreicht durchaus Einfachheit und Klarheit wie auch die Wissenschaftlichkeit durch einen Ausgangspunkt, der als grundlegend für alle Bereiche (Wissenschaft, Kultur, „Spiritualität", etc.) gelten kann. Er ist sogar in vielen Teilen der Psychoanalyse entnommen, jedoch reduziert auf ihre Grundelemente und somit nicht so kompliziert-komplex (später werden einige theoretische Aspekte notwendig sein, die aber für die Anwendung des Verfahrens nicht für jedermann gleich wichtig sind).

Diese Grundelemente bestehen in den beiden von der Psychoanalyse herausgearbeiteten und weiter entwickelten Grund-Kräften, -Trieben, -Prinzipien: (a) einem elementaren Wahrnehmungstrieb einerseits (sozusagen etwas, das von außen nach innen gerichtet ist) und (b) einem ebenso grundlegenden Entäußerungstrieb (das also von innen nach außen gerichtet ist).[1] Dieses einfache Konzept und seine konkrete Anwendbarkeit wird im Folgenden weiter und weiter erklärt, wird aber auch bei den theoretisch schwierigeren Abschnitten stets als roter Faden dienen, und somit bleibt die Lektüre meines Verfahrens übersichtlich. Zudem ist es in der Psychologie ja auch so, dass alles sofort zu verstehen oft gar nicht so gut ist. Wichtiger ist es zu merken, dass an der Sache wirklich etwas dran ist. Denn dann liest man einen Text eben erneut und eignet sich somit genügend Verständnis an.