Theoretische Kurzfassung für die Analytische Psychokatharsis
Die Analytische Psychokatharsis ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das von der Psychoanalyse abgeleitet, in der Praxis jedoch mit meditativen Verfahren verbunden ist. Eine derartige Verbindung war bisher nicht denkbar, da man die Psychoanalyse sowohl von ihrem theoretischen Ansatz als auch als interaktive Zwei-Personen-Methode nicht mit einer Meditationsübung in Zusammenhang bringen konnte. Es gab zwar reichlich Versuche in diese Richtung, etwa zwischen Zen und Psychoanalyse, es war aber keine dieser Bemü-hungen plausibel und erfolgreich. Im Zentrum der Analytischen Psychokatharsis stehen sogenannte formelartige Kurzsätze, die je-doch keinen unmittelbaren Sinn haben. Dies ist aber nicht deswegen der Fall, weil sie wider- oder unsinnig wären, sie sind vielmehr überdeterminiert (ein Ausdruck Freuds für die Mehrfachbedeutung von Traumsymbolen), sie haben also eher mehrfachen Sinn als zu wenig oder keinen. Überdeterminierung gibt es auch in anderen Bereichen der Psychoanalyse, z. B. beim Versprecher. Hier steht der Sinn, den man ausdrücken wollte anderen Sinnbedeutungen gegenüber, die unbewusst sind.