Yoga und Psychoanalyse: Ein wissenschaftlicher Vergleich der zwei Heroen von Selbsterfahrung und Wahrheitsfindung

Dass Yoga bei psychischen Erkrankungen eine Hilfe sein kann ist unbestritten. Er kann auch zur Selbsterfahrung und der Erforschung des Unbewussten dienen?  Doch noch effektvoller ist das in diesem Buch vorgestellte Verfahren der Analytischen Psychokatharsis, das Yoga und Psychoanalyse verbindet. In diesem Buch werden kurz die verschiedenen Yogasysteme vorgestellt und sodann eine vergleichende Untersuchung zur Psychoanalyse erarbeitet. Der Surat-Shabd-Yoga, eine mehr meditative Form des Yoga eignet sich genau so gut wie die sich auf die Linguistik stützende Psychoanalyse J. Lacans für einen derartigen wissenschaftlichen Vergleich.

Zuerst werden die verschiedenen Yogasysteme in ihrer Bedeutung geschildert. Der im allgemeinen beliebte Hatha-Yoga ist - übt man ihn wirklich ernsthaft und umfangreich aus - sowohl für Menschen in Indien wie auch im Westen mühevoll. Auch wenn man jeden Tag ein paar Übungen nach Iyengar macht, wird man nicht psychische Krankheiten ausreichend behandeln können. Dazu ist ein passiver, meditativer Yoga notwendig, wie er im Buch ausführlich dargestellt wird.

Anschließend wird das Wesen der Psychoanalyse erklärt. Viele Aspekte des Unbewussten und der darin wirkenden Kräfte lassen sich mit solchen Im Yoga gut vergleichen. Die Psychoanalyse setzt den Schwerpunkt auf die Sprache, selbst das Unbewusste wird als etwas gesehen, was die Struktur von Sprache hat, auch wenn man diese zu verstehen ebenso mühevoll erlernen muss. In der Zusammenfassung beider, des Yoga und der Psychoanalyse, ergeben sich jedoch zwei einfache, meditative Übungen. Die eine betrifft dem mehr yogischen Teil, in dem alle Gedanken einer Art Mantraübung unterworfen werden. Doch dieses Mantra ist etwas anderes als im mythischen Yoga. Es handelt sich um ein nach sprachwissenschaftlichen Grundlagen erstellte, sogenannte Formel-Worte, die selbst keinen bewussten Sinn suggerieren, sondern das Unbewusste wecken und zur Aussage kommen lassen. Klare Begründungen auf der Basis einer Logik, die auch eine Praxis beinhaltet, und somit nicht nur blasse Theorie bleibt, vermitteln eine deutliche Sicherheit bei der Anwendung dieser Formuleirungen (drei bis fünf Formel-Worte sind notwendig).

Der mehr analytische Teil wird in einer zweiten Übung vermittelt. Schon die erste Übung hat eine gewisse Katharsis und Selbststärkung gebracht, durch eine Konzentration auf ein nach Innenhören lassen sich nunmehr auch den Formel-Worten korrelieredne Pass- oder Identitäts-Worte vernehmen, die nach psychoanalytischen, aber auch allgemeinverständlichen Kriterien eine Selbsterkenntnis und Selbstanalyse ermöglichen. Nicht mystische oder rein auf Erfahrungen beruhende Inhalte, die vorgegeben werden, sondern wissenschschaftlich begründete Aussagen eines jeden Selbst, erzeugen somit eine seelische Reifung, die auch mit eigenen Worten, mit Worten der eigenen Identität, kommuniziert werden kann.

Blick ins Buch und Bezugsquelle

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