Harari, Denett und andere All-Round-Philosophen

Bücher von All-Round-Wissenschaftlern wie Damasio, Dennett, Pinker, Harari, Eagleman und viele andere versuchen heutzutage in umfangreichen Büchern interessant und geistvoll den großen Überblick des Menschseins zu vermitteln. Dennett spricht bei den Lebewesen von einer biologischen bottom-up App der Gene, die übergeht in eine geistvolle Top-down App sogenannter ‚Meme‘.  Beide sind durch eine großartige Analogie verbunden, da sich beide speziell rekursiv erneuern können. Die Gene tun dies kompetent, aber ohne jedes Ver-ständnis, während die in der Folge durch ‚frei schwebende Grundprinzipien‘, Verhaltens-formen und letztlich durch die Sprache zu Kompetenz mit mehr und mehr Verständnis ge-brachten ‚Meme‘ zur künstlichen Intelligenz mit nunmehr vollem Verständnis führen kön-nen. Lapidar erklärt er zum Schluss, dass so etwas zur Gefahr werden kann, wenn man die Grenzen nicht kennt. Für sein Buch hat er tausende von Seiten wissenschaftlicher Veröffent-lichungen gelesen, herausgekommen ist ein hochintelligentes Bla-Bla. Für den Mann auf der Straße ist nichts dabei.

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HSBC - Bank

Am 16. 9. 2018 sendete Phönix einen Bericht über die HSBC-Bank und den derzeitigen Versuch Chinas, die Welt zu erobern. Die Bank, die von englischen Kolonialpolitikern in Hong-kong gegründet wurde, entwickelte sich – vor allem nach der Überlassung Hongkongs an China – zur größten Steuerhinterziehungs- und Geldwäsche-Firma der Welt, referierten die Autoren der Sendung in ihrer äußerst genauen Recherche. Natürlich fielen die kriminellen Machenschaften der Bank  irgendwann auf und es kam während der Finanzkrise von 2008 zur Anklage in Amerika.

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Perfektoide Räume und Psychoanalyse

Der Mathematiker Peter Scholze hat bekanntlich vor kurzem die Fields-Medaille, quasi der Nobelpreis für Mathematik, für seine Entwicklung sogenannter ‚perfektoider Räume‘ bekommen. In einem Vortrag, der nicht nur für Fachleute sondern auch für interessierte Laien bestimmt war und über den die FAZ am 1. 8. 2018 berichtete, legte er sein Konzept über den Zusammenhang von Arithmetik (allgemeine Zahlenlehre) und Topologie (Einsteinsche- oder Gummigeometrie) dar. Es hat die Menschen immer schon interessiert, ob nicht Zahlen und Geometrie eng verwandt sind, sind sie doch Elemente der gleichen Wissenschaft. Scholze ging in seinem Vortrag von der einfachen Zahlengeraden (also 1,2,3,4 . . ) aus, stellte jedoch gleich klar, dass man mit diesen fortlaufenden ganzen Zahlen in der Arithmetik nicht weit kommt. Man muss die Cardanische Formel und die sogenannte Galois-Gruppe benutzen, die den allgemeinen Zahlen eine gewisse innere Raumordnung geben, die man dann den topolo-gischen Räumen gegenüberstellen kann, erklärte Schulze in seinem Vortrag. In der Raum-ordnung kommt es zu Knotenbildungen, die die Primzahlen darstellen und somit hat alles seinen Platz. 

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Geordnete Signifikanten

Der Philosoph Ludwig Wittgenstein begann seine Schrift ‚Tractatus logico-philosophicus‘ mit dem Satz: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Bekanntlich ist der erste Satz einer phi-losophischen Abhandlung immer etwas sehr Eminentes, möglicherweise lange Durchdach-tes, Elaboriertes, denn mit ihm hat man schon etwas festgelegt, von ihm aus gehen die wei-teren Gedanken in eine bereits vororientierte Richtung. Wittgenstein hätte vielleicht noch präziser sagen können: „Die Welt ist der Fall“, weil dann neben dem Tatsächlichen der Welt auch der Fall, also der Sturz, das Herunterfallen von ihr mit herauszuhören ist, das ja tat-sächlich – z. B. als Gesetz der Entropie (zweiter Hauptsatz der Thermodynamik) – für die Welt der Fall ist. Er hätte eventuell noch knapper sagen können, „die Welt ist“, und deswe-gen sitzen wir in ihrer Falle. Ich würde das weiße Blatt Papier, das vor einem liegt und einen quält den ersten Satz zu finden, Lacan folgend beschreiben: „Die Welt (das Universum) ist die Summe aller Signifikanten.“ Damit sind gleich drei Dinge in einem Satz formuliert.

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wertlos

Bin wertlos. Bin ein kleiner Schreiberling, der noch dazu glaubt, etwas entdeckt zu haben und davon berichten zu müssen. Ich bin nicht Nichts, gewiss. Aber einen Wert über dieses ‚Nicht Nichts‘ hinaus gibt es – wie wohl bei den meisten Menschen – auch bei mir wohl nicht. Das soll nicht heißen, dass der Abteilungsleiter einer großen Firma oder der Oberarzt eines städtischen Klinikums nichts wert ist. Denen geht es ja vielleicht nicht nur um Geld und Macht, was wirklich jedem echten Wert spottet. Aber genügt Karriere? Genügt soziale Anerkennung? „Das Genügen des Genüges ist beständiges Genügen“, sagte der zenbuddhis-tische Lehrer Lao Tse dümmlicherweise.  Denn der Zenmeister meinte damit einen Zustand von totlangweiliger Selbstgenügsamkeit. So etwas hilft heute niemand. Kein Geld-, Macht- oder Karriere-Mensch würde von so einem Spruch auch nur zu einem Wimpernschlag be-wegt. Heute durchschaut jeder, wenn man durch Askese, Weltentfremdung und Eremitenda-sein, also durch die totale Selbstentwertung und Armutsgeste hintenherum als der Reichste und Weiseste gelten kann. Im Nichts steckt – so gesagt- das größte Etwas.

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