Soziale Gewitztheit und Evolution

Der derzeit wohl bekannteste Biologe und – so könnte man durchaus sagen – Universaldenker ist der Amerikaner E. O. Wilson. Viele Jahre hat er fundiert über Ameisen- und andere Insektenstaaten geforscht und dabei Erstaunliches zutage gebracht. Blattschneiderameisen verfügen nicht nur über ein bestorganisiertes Staats- und Gemeinwesen, sie betreiben auch Landwirtschaft (sie züchten Pilze) und steuern ihr Wohnklima. Ähnlich interessant sind seine Ausführungen zu allen Stadien der Evolution. In seinem neuesten Buch „Die soziale Eroberung der Erde“ geht Wilson jedoch auch auf die genetische und kulturelle Evolution des Menschen ein.  Dabei erklärt er vieles im menschlichen Leben und auch in dessen geistigen und sprachlichen Errungenschaften mit epigenetischen Mechanismen. Epigenetische Regeln gibt es auch für Wortstellungen im Satz (Subjekt-Objekt-Prädikat), behauptet er. Aber ist hier vielleicht dann doch der pure Naturwissenschaftler mit ihm durchgegangen?


Bekanntlich existieren codierende Gene, die aus DNS-Abschnitten bestehen und die die fest vererbbare Hardware der Lebewesen darstellen. Diese Gene sind ein kaum zerstörbarer Bestandteil in jedem Zellkern und codieren, d. h. fertigen nach exaktem Maß Proteine, Enzyme etc., die wiederum den Zellstoffwechsel bedienen und in Funktion halten. Es gibt aber auch regulierende Gene (die gerade genannte Epigenetik), die mehr die nicht fest vererbbare Software darstellen, die jedoch je nach Individuum und dessen Verhalten ebenso große Einwirkungen auf den Stoffwechsel haben. Sie können Hardware-Gene an- oder abschalten, langsamer oder schneller laufen lassen usw. Kleinere biochemische Mechanismen wie z. B. das Anhängen von Methylgruppen an den DNS-Strang spielen hier eine wichtige Rolle. Auf diese Weise kann das gesamte Kulturschaffen des Menschen, das vorher durch das genetisch-epigenetische Zusammenspiel entstanden ist, wieder auf dieses zurückwirken. Dabei bleibt vorerst unberücksichtigt, ob eine über sehr zahlreiche Generationen wirkende Kultur nicht vielleicht doch über ständige epigenetische Einflüsse auch die Hardware verändern kann, so dass Kultureigenschaften dann direkt weiter vererbt werden können (also nicht immer wieder neu erlernt werden müssen).
In den Ameisenstaaten ist das Spiel zwischen Hardware-Genetik und Epigenetik noch sehr eng geknüpft. Obwohl die Ameisenkönigin und ihre Arbeitsvasallinnen die völlig gleichen codierenden Gene haben, sehen sie später nicht nur völlig anders aus, sondern haben eben auch ganz andere fest gelegte Funktionen. All dies ist Folge der genetisch-epigenetisch gesteuerten Individual- und Gruppenselektion.  Für Wilson ist das Zusammenleben in einer Gruppe, z. B. durch das sich stets Wiedereinfinden am gleichen Lagerplatz, ein  entscheidender Faktor der Evolution. Eine derartige „eusoziale“ Gruppenbildung hat zum großen Fortschritt in der Evolution beigetragen, schreibt er ganz im Darwin´schen Sinne (zwar nicht in Hinsicht auf eine „Gesamtfitness“, aber doch auf einen Überlebensvorteil).
Dies ist auch aus gleichen genetischen Grundlagen bei den Vor- und Frühmenschen so gewesen, nur hatten diese bereits ein größeres Gehirn und auch insgesamt einen größeren Körper. Vor allem das Arbeitsgehirn (Herstellung von Steinschliffen und –werkzeugen) und das Langzeitgedächtnis waren schon fortschrittlicher entwickelt. Dadurch konnten sich Gruppenbildungen mit rudimentärer Sprache bereits beim Homo erectus und beim Neandertaler ausbilden. Sprache entwickelte sich nach Wilsons Auffassung durch handwerklich-kognitive Gehirnelemente, die weiter und weiter abstrahiert wurden. Doch nicht nur die Gruppenlektion war wichtig, auch die Individualselektion spielte eine wichtige Rolle. D. h. es gab auch immer wieder Einzelwesen, die selektiv die Evolution fördern konnten. Und hier gelingt Wilson wirklich ein origineller Ausdruck: das Zusammenspiel von Gruppen- und Individualselektion kann man ganz gut mit den Begriff der „sozialen Gewitztheit“ beschreiben. Denn so sehr jedem die Gruppe nützte, wenn man geschickt und gewitzt auch den Eigennutzen verfolgte, war dies zumindest für etliche Individuen optimal.
Schließlich ist diese „soziale Gewitztheit“ auch noch heutzutage das Maß aller Dinge. Ein bisschen Schummeln beim Finanzamt und dennoch den Vorteil der Volksgruppe genießen – wer würde das heute nicht gut heißen. Ein oder zwei heimliche Laster und dennoch nach außen hin im Ganzen eine gute Figur abgeben, so etwas könnte man bei den meisten Menschen heutzutage doch auch noch leicht nachweisen, würden alle auch bei einem derartigen – selbstverständlich anonym erhobenen - Nachweis mitmachen. Wilson sieht einen stetigen Zusammenhang von genetischer und kultureller Evolution. Auch charakterliche Eigenschaften wie Introversion, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit für Erfahrungen sind bis zu zwei Drittel erblich. Kurz: „die Natur des Menschen ist ein endemisches Getümmel, das in den Evolutionsprozessen wurzelt, aus denen wir hervorgegangen sind. In unserer Natur  existiert das Schlimmste neben dem Besten, und das wird immer so bleiben,“ heißt Wilsons Fazit.
Doch klingt dies nicht etwas pauschaliert banal? Dass Krieg immer bleiben wird, wie er an anderer Stelle auch sagt, dieses Statement wird gerade im größten Teil der westlichen Welt Gott sei Dank entkräftet. Seit dem letzten großen Krieg sind siebzig Jahre vergangen. Und ein dritter Weltkrieg, das weiß inzwischen fast jeder, wäre das Ende für alle. Warum sollte die kulturelle Evolution nicht so weit fortschreiten, dass sie - epigenetisch zurückwirkend – glückliche Gruppen von Menschen hervorbringt und nicht immer alles so bleiben wird, wie Wilson mehrmals betont? Das Problem liegt meines Erachtens an der Wortwahl und der damit verbundenen symbolischen Ordnung. Es sieht so aus, als hätten die Menschen – wie oben schon angedeutet - die Sprache als ein Werkzeug der „Eusozialität“ erfunden. Aber ist es nicht vielleicht umgekehrt, nämlich dass eine Ordnung bedeutender Zeichen, ein Zusam-menwirken von Signifikanten, eine Art heraldischer Gebote oder unbewusster Identitätschiffren den Menschen vor allem als ein „Sprechendes Sein“ hervorgebracht haben? Das Unbewusste (das real Signifikante) ist nämlich für Lacan strukturiert  w i e  eine Sprache, aber so verfasst  existiert es völlig unabhängig von uns.
Ein Zeichen ist etwas für jemand, aber ein Signifikant ist Zeichen eines Subjekts, schreibt Lacan. Für Wilson sind Subjekte nur linguistische Gebilde, er kann sich nicht vorstellen, dass der Mensch per se, als ganzer, umfassender, ein Subjekt (ein dem Unbewussten Unterstellter) ist. Für Wilson gibt es nur objektive (insbesondere biologische) Wissenschaft, eine Wissenschaft  v o m  Subjekt kennt er nicht (er selbst ist sozusagen das einzige Subjekt in seiner objektiven Welt). Er erwähnt auch mit keinem Wort die Psychoanalyse, wo diese doch ein so wesentlicher Teil der kulturellen Evolution geworden ist. Freilich würde Wilson der Spruch Freuds, dass Psychoanalyse „Heilung durch Liebe“ sei, schrill in den Ohren klingen. Doch Freud meint nicht die übliche Liebe und sei es auch die in allen ihren Variationen, wie sie der Schauspieler K. M. Brandauer vor kurzem anlässlich des Films „Die Auslöschung“ zu Recht charakterisiert hat („es gibt keine wahre und sonstige Liebe“ sondern nur den weitgefassten Liebesbegriff als solchen). Was Freud meint, hat Lacan mit dem Begriff der „Liebe in ihrer vollständigen Form“ ausgedrückt.
Das klingt natürlich noch diffuser. Die „Liebe in ihrer vollständigen Form“ ist durch einen Bezug zum „Jenseits der Sprache“, d. h.
durch eine »Teilnahme an dieser symbolischen Ordnung, an diesen Identitätschiffren geprägt."   Es gibt keine funktionell realisierbare Liebe“ in der menschlichen Gemeinschaft“, sagt Lacan weiter,  „es sei denn durch die Vermittlung eines bestimmten Vertrags, der, wie auch immer die Form aussehen mag, die er annimmt, immer dazu tendiert, sich in einer bestimmten Funktion, die der Sprache zugleich innerlich und äußerlich ist, zu isolieren. Sie ist das, was man auch die Funktion des Heiligen nennen kann, die jenseits der imaginären Beziehung liegt.“
N. Langlitz zitiert in einem Buch über Lacan, dass die Liebe sich also nicht unmittelbar auf die andere Person richten darf - in einer solchen imaginären Intersubjektivität wäre sie „ganz befangen und festgeklebt“- sondern sie muss durch die symbolische Ordnung und das Heilige bzw. Gott vermittelt werden. Das Subjekt muss sich aus der imaginären Fixierung auf den anderen befreien, indem es dessen irreduzible Andersheit anerkennt. So findet es zu jener „vollständigen Form der Liebe: Die Liebe, nicht mehr als Leidenschaft, sondern als aktive Gabe, visiert immer, jenseits der imaginären Verhaftung, das Sein des geliebten Subjekts, seine Besonderheit. Deshalb kann sie sehr weitgehend seine Schwächen und Krümmungen akzeptieren.“ Es geht darum zu lieben,
„was diese Besonderheit an Undurchsichtigstem, Unausdenkbar-
sten haben kann".
Hinsichtlich dieser Liebe definiert Lacan den Signifikanten auch über das Wesen der Spur. „Der Signifikant“, sagt er, „ ist eine verwischte Spur“.  „Auch das Tier legt Spuren und verwischt sie, es täuscht also, aber es kann nicht vortäuschen, dass es vortäuscht. „Es legt keine falschen Spuren, um uns glauben zu machen, sie seien falsch. Es legt keine falschen falschen Spuren - was ein, ich würde nicht sagen: grundlegend menschliches, sondern gerade grundlegend signifikantes Verhalten ist. Genau da ist die Grenze“. Der Mensch bringt sich fast mit jedem Wort um seine authentische und nach Wilson evolutionäre  Spur, denn indem er redet, verliert er den Faden seines originären Seins. Er steht fast mit jedem Wort an der Schwelle zur Lüge, aber indem er sich auf die Spur der symbolischen Welt (Sprache) einlässt, gibt er Zeichen von  sich als einem Unbestimmten, von sich als Subjekt. Diese  Zeichen  v o n  jemand, diese Subjekt-Zeichen, diese Signifikanten „enthüllen das Subjekt, das zweifellos - aber eben nur indem sie dessen Spur verwischen“. Es ist wie bei dem alten jüdischen Witz: „Warum sagst du, du fährst nach Krakau, indem du doch nur willst, dass ich glauben soll du fährst nach Lemberg, wo du doch in Wirklichkeit fährst nach Krakau! Also sag, warum lügst du“?!
Gerade der Signifikant Liebe verwischt in den meisten Fällen genau das, was er zu bedeuten vorgibt: einen wirklich Liebenden. Deswegen spricht Brandauer ja von der generell gültigen und einfachen Bedeutung dieses Wortes. Andererseits jedoch der wirklich Liebende: Er legt „eine Spur, von der man glauben soll, sie sei falsch, während er wirklich da vorbeigekommen ist“.6 Der wirklich Liebende lässt uns in dem Glauben, dass Täuschung, Verrat ja der Tod im Spiel ist, während er dies doch nur tut, um uns letztlich wirklich zu lieben. Er muss die Spuren seiner Gegenwart verwischen schon während er sie legt, er muss seine Liebe hinter der Fassade des Todes verstecken, gerade um zu verwirklichen, dass sein Vorbeikommen authentische Liebe war. Er ist selbst die Liebesspur seiner Löschung, seine Spurenliebe-Löschung, seine Lösch-Liebes-Spur . . . 
Der Psychoanalytiker liebt also seine Patienten nicht, und doch tut er  etwas, was die Liebe vollständig macht. Schließlich hört er ja endlos zu, auch wenn sein Analysand ständig am Wesentlichen vorbeiredet. Dazu muss er sich auch noch prostituieren, freilich nicht mit seinem Körper, sondern mit seiner Seele. Solche Sätze wären für den hervorragenden Wissenschaftler E. O. Wilson schrecklicher Nonsens, aber der Vergleich mit den Vorgängen beim „horizontalen Gewerbe“ stimmt. Schließlich legt der Analytiker seinen Patienten auch auf die Couch, doch er legt sich nicht selbst, sondern nur die Mutterbrust seines Ohres, seines „sozial gewitzten“ Gehörs dazu. D. h. er muss prüde bleiben, wenn er sich prostituiert, während die herkömmliche Prostituierte niemals vollständig liebt. Die „vollständige Liebe“ kommt aus dem Off der sich kombinierenden Signifikanten, sie ist eben einfach da, nur nutzt sie niemand (auch in Psychoanalyse wird natürlich das Ziel der „Heilung durch Liebe“ oft verfehlt).  Dass also etwas völlig von der Natur und ihren Wissenschaften Unabhängiges gibt, diese Argumentation wird Wilson nicht überzeugen. Aber vielleicht tut es dann die Argumentation der gegenüberliegenden, nämlich der rein naturwissenschaftlich materialistischen Seite, die doch ohnehin die seine ist.
Auch auf dieser Seite, Ebene, auf der er selbst argumentiert, fehlt ihm nämlich der Blick über den Tellerrand hinaus. Er stützt sich auf die Gene, aber was ist mit all den Lebensformen die vorher da waren, komplexe Moleküle, die chemischen Elemente und noch weiter, die Grundlagen der Physik? Wir wissen ja nicht einmal genau, wie die Quantenmechanik und die Gravitation Einfluss auf die Makrostrukturen der Biologie nehmen. Zum großen Teil sind diese Fragen physikalisch gar nicht mehr experimentell zu erforschen. Wie verhält es sich mit dem Zufall spontaner Genmutationen, geschehen sie vielleicht doch nach Gesetzen der Kontingenz, also nach denen eines nicht ganz zufälligen Zufalls, wenn man das einmal so nennen darf. Es könnte doch ein noch nicht erforschter epigenetischer Zugang sein, den bestimmte Individuen auf Grund extremer Eigentechniken für sich möglich gemacht haben, also ein besonderer Fall der Individualselektion.
Einen solchen hat Wilson natürlich noch nicht beobachten können, und da dieser sich auch in der Gruppenselektivität nicht besonders bemerkbar gemacht hat, hat er auch keine Einwirkungen auf die von Wilson untersuchten eusozialen Gesellschaften gehabt. Spekulieren wir z. B. einmal, dass Körpertechniken wie die des Yoga eine viel stärkere Wirkung in dieser individualselektiven Richtung haben als die offiziellen Religionen, die Wilson zu Recht kritisiert, da sie sich auf rein mythische Schöpfungsnarrative stützen. Wilson weiß dann nichts davon, wie diese Körpertechnik-Individuen in nur ganz kleinen Gruppen heute unter uns existieren und seine Forschung an den bekannten Großgruppen heute an diesen Fakten völlig vorbeigeht. Natürlich weiß auch ich nur deswegen etwas davon, weil ich zwar keine reine Körpertechnik, aber eine sehr körperbezogene Signifikanten-Methode entwickelt habe und nutze. Ich berufe mich dabei nicht auf mystische Fähigkeiten der Quantengravitation, wie sie von vielen Esoterikern versucht wird und die Wilson natürlich zu Recht nur lächerlich finden könnte. Ich berufe mich auf das, was Lacan das „Geheimnis des sprechenden Körpers“ nennt.  Er sagt dazu: „Das Reale, würde ich sagen, das ist das Geheimnis des sprechenden Körpers, es ist das Geheimnis des Unbewussten“.
Meine körperbezogene Signifikanten-Methode hat nämlich nicht nur Ähnlichkeit mit Lacans Psychoanalyse, es hat auch Ähnlichkeit mit der Methode, die der Psychoanalytiker E. Gendlin mit seinem Focusing genannten Verfahren kreiert hat. Er nannte sein Verfahren auch „Körperbezogenes Philosophieren.“ Es hatte eben damit auch unmittelbaren Bezug von Körper zur Sprache, also genau in diese Richtung wie ich sie gerade spekulativ vorgestellt habe. Ich selbst habe diese Beziehung von Körper zur Sprache allerdings in einer Form genutzt, in der Sprache noch ganz stark auf ihre Wurzeln, auf ihre reine Signifikanten-Kombination, ihre – wie schon ober erwähnt – reine Identitätschiffren zurückgreift. Diese Chiffren gehen fast hinter das, was Worte sind, zurück, und hier kann mir Wilson nicht mehr widersprechen, denn er benutzt ausschließlich die normale, wohlgeformte Wissenschafts-Sprache und bleibt damit in ihr gefangen, obwohl er uns doch eigentlich das zeigen will, was Gene, was das Cytosin und Guanin der DNS usw.  alles zu steuern, also zu „sagen“ vermögen. Aber die DNS spricht nicht wirklich. Da liegt der Haken, den Wilson natürlich nicht anders umgehen kann, als dass er eben nüchterne Biologie betreibt.
Meine Wissenschaft heißt daher nicht mehr Wissenschaft, weil schon dieser Ausdruck eine Voreingenommenheit beinhaltet, die die meisten Menschen ausschließt. Wilson sagt sogar explizit, dass nur der Wissenschaftler zählt, der auch Reputation von anderen Wissenschaftlern her hat, dies sei „die bare Münze der wissenschaftlichen Karriere“. Damit wäre nicht nur Galilei sondern auch Freud durchgefallen, denn mit der Reputation von Kollegen hat es bei beiden deutlich gefehlt. Die Wissenschaftlerkaste ersetzt eben heute die frühere Priesterkaste und Wilson sieht sich als einer dieser „hoch angesehenen“ Oberen „mit hohem Status“ wie er schreibt (Seite 330 seines in FN 1 zitierten Buches). Ich plädiere jedoch für eine Wissenschaft wie die der Psychoanalyse Lacans, an der jeder teilnehmen kann. Jeder kann nämlich seinen „Körper zum Sprechen“ bringen. Man muss das psycho-linguistisch verstehen. Dazu braucht man evtl. nur Lacan angemessen lesen, evtl. vierzig bis fünfzig Stunden einer Selbsterfahrungs-Analyse absolvieren und das von mir entwickelte und einfach zu erlernende Verfahren der „Analytischen Psychokatharsis“ anwenden. Ich kann hier in diesem Artikel nicht näher auf die Schnittstelle zwischen „Körper“ und „Sprechen“ eingehen, dazu sind andere Artikel auf der Webseite vorhanden.
Der Mensch muss sich also vom Tier unterscheidend über das „Reale hinausgehen, das ihm biologisch natürlich ist.“  Dieses letzte „Reale“ in Lacans Psychoanalyse ist nicht die Realität, auch nicht Freuds „psychische Realität“, sondern ein Letztes nicht Definierbares wie ich es daher beispielsweise als ENS-CIS-NOM geschrieben habe (darin finden sich in lateinischer Sprache mehr als drei das letzte „Reale“ umkreisende Bedeutungen, je nach dem Buchstaben, von dem aus man es liest). Nur so lässt es sich überhaupt finden. Das ganze Forscherleben Wilsons mit seinem starren Blick aufs Biologische kann dieses Lacansche „Reale“ nie erreichen, obwohl es das Wesentlichste ist, das jeder Mensch an und in sich kennen lernen sollte. Nochmals: mehr kann in diesem Artikel zu der Art, wie das Geheimnis des „Sprechenden Körpers“ näher anzugehen ist, nicht gegeben werden. Mit etwas „sozialer Gewitztheit“ kann man es auf der Webseite nachlesen.