Der borromäische Knoten I

In diesem Artikel beschreibe ich, was zum vorwiegend analytischen Verständnis bei Lacans Borromäischem Knoten notwendig ist, während ich im Artikel II darauf eingehe, wie ein Bezug aller Parameter bei dem vorwie-gend meditativen Verfahren der Analytischen Psychoka-tharsis aussieht. Die meisten Hinweise stammen aus dem Seminar XXII von Lacan, so dass ich sie hier nicht einzel aufführe. Der Borromäische Knoten (verkürzt Bo-Knoten genannt) besteht aus drei ineinander verwobenen Kreis-Schlingen, die sein grundlegendes Konzept, nämlich das sich alles auf die drei Kategorien des

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Deutung und Analytische Psychokatharsis

Die Dialektsprachler verschlucken meist Buchstaben oder Silben, wodurch die Wortvermittlung schneller, vereinfachter und direkter möglich wird, gleichzeitig aber nur ein bestimmter Kreis von Menschen, eine bestimmte abgegrenzte Region, darin eingeweiht ist. Nun könnte man sich vorstellen, dass es ein ganz simples Sprachprogramm gibt, dass den Dialekt in Hochsprache verwandelt. Beispiel aus dem Bayerischen:  ‚Habs alln gsagt‘. Das Sprachprogramm müsste jetzt nur noch an den Stellen der verschluckten Buchstaben automatisch ein e einfügen, damit ‘Habe es allen gesagt‘ herauskommt, was der Hochsprachler sofort und bestens verstehen würde. Gewisss, das Beispiel ist stark vereinfacht,

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Jesus und die Vision des Anderen

In der FSZ vom 23. 12. 2018 schreibt die Redakteurin Julia Schaaf über eine Frau aus Dänemark, die vor zehn Jahren in der Kapelle des Ortes Ubeda mitten in Andalusien eine Jesus-Vision hatte. Sie war mit einer Reisegruppe unterwegs gewesen und hatte sich wohl etwas ermattet, vielleicht fast ein bisschen erschöpft in die Sakristei gesetzt, als sie in eine Art von visionärem Zustand geriet und den „schönsten Mann, dem sie je begegnet ist, leicht gewellte Haare, schlank, muskulös, . . gebräunt, knapp über dreißig“ unweit vor sich sah. Sein und ihr Blick versenken sich ineinander bis die Vision wieder verschwand und die Protagonistin sich sehr bald sicher war, dass es sich bei dieser Begegnung um Jesus gehandelt hat. Schon vorher hatte sie in der gleichen Kapelle (Sacra Capilla del Salvador) und dann auch

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Die Seele des Neandertalers

In der englischsprachigen Zeitschrift Science FOCUS wird berichtet, dass man dabei ist, das Gehirn des Neandertalers zu klonen, ja eventuell sogar den ganzen Menschen. Hilfe dazu kommt von der bisher ja bereits den meisten Menschen bekannten CRISPR/Cas9-Technik der Genzerschneidung und Genmanipulation. Das NOVA1 Gen gilt als Hauptgenerator der frühen Gehirnentwicklung. Von Neandertalerknochen kann man Zellen abschaben, die man heutzutage zu Stammzellen zurückbilden kann, aus denen es möglich ist das Neandertaler NOVA1 Gen zu isolieren. Es wird dann in neumenschliche primäre Neuronzellen eingebaut und in einer Art von Bioreaktor zu Zellteilungen und enormen Zellanhäufungen

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Trans-Gender und Identität

In der Süddeutschen Zeitung vom 10. 11.2018 findet sich ein Bericht über einen Abgeordneten der Grünen im bayerischen Landtag, der sich offen und positiv über seine psycho-(sexuelle) Identität äußert. Er bezeichnet sich  als Tans-Gender. Er fühlt sich nämlich nicht nur als Mann, sondern auch als Frau und trägt somit auch des Öfteren Perücke und Frauenkleidung. Lange hielt er diese seine Neigung geheim, aber schließlich offenbarte er sich seiner Ehefrau, die über seine Doppelidentität zuerst verstört war, es im Laufe der Zeit jedoch akzeptierte. Nun versteht er sich als Trans-Gender nicht als Transsexueller, will auch keine Hormone nehmen oder sich gar operieren lassen. Nach wie vor tritt er ja hauptsächlich als Mann auf, so auch im Landtag. Nach einem ersten Studium des ausführlichen Artikels in der Zeitung mit Fotos des Genannten, ging ich davon aus, dass er eigentlich ein Transvestit ist und kein Trans-Gender im erweiterten Sinne. Doch würde man ihm damit vielleicht unrecht tun, denn über tiefere, psychische, sexuelle und soziale Vorstellungen wurde vom ihm nichts berichtet.

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